Stahlbetonelemente unterliegen zyklischen Lasten, die unter anderem durch Erdbebeneinwirkungen entstehen.
Zyklische Belastungen durch Erdbeben werden üblicherweise in Laboruntersuchungen gemessen, bei denen vorab festgesetzte Lastprotokolle verwendet werden.
Testversuche haben gezeigt, dass zyklische Lasten einen Verlust der Verbundspannung zwischen Mörtel und Beton bei der Anwendung von eingegossenen und nachträglich installierten Bewehrungsanschlüssen verursachen. Gerissener Beton ist für eingegossene und nachträglich installierte Bewehrungsanschlüsse nicht so kritisch wie für Ankerbefestigungen. Bei der Mehrheit der Anwendungen werden die Bewehrungsstäbe nicht parallel, sondern im rechten Winkel zu den Rissen installiert. Die wahrscheinlichsten Längsrisse sind Spaltrisse, die durch die Last der Bewehrungsstäbe selbst verursacht werden. Diese Art von Rissen können durch eine Planung verhindert werden, bei der die Verbundfestigkeit so nieder gehalten wird wie für eingegossene Bewehrungsstäbe nach den Vorschriften von EC2. Bewehrungsstäbe werden in der Regel nicht als Einzelelemente, sondern gruppenweise eingegossen bzw. installiert, sodass die Last im Falle einer starken Beschädigung des Betons neu verteilt werden kann. Die für Bewehrungsstäbe verwendeten Verankerungslängen sind normalerweise recht groß, und die Wahrscheinlichkeit, dass ein ganzer Bewehrungsstab entlang eines Risses installiert ist, ziemlich gering.
Aus diesem Grund bestehen große Unterschiedene in den Methoden und Kriterien für die Erdbeben-Zertifizierung von nachträglich installierten Bewehrungsstäben und nachträglich installierten Ankern.